Research lab (image: City of Hope)
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Ein potenziell bahnbrechendes Krebsmedikament, AOH1996, befindet sich derzeit in der Phase I der klinischen Erprobung. Das von City of Hope entwickelte Medikament unterbricht die DNA-Replikation in Krebszellen und vernichtet solide Tumore ohne toxische Auswirkungen auf normale Zellen. Die Entwicklung wurde von Professor Linda Malkas und ihrem Team vorangetrieben, die mithilfe von Computermodellen die molekularen Wechselwirkungen mit der L126-Y133-Region von PCNA, einem an der DNA-Replikation beteiligten Protein, simulierten. Ihre Bemühungen führten zur Entdeckung von AOH1996, einem Molekül, das die Aktivität von PCNA blockieren kann. Es hat zwei Jahrzehnte gedauert, bis dieses Stadium erreicht war. Die Entwicklung von Medikamenten ist ein mühsamer Prozess, der mit zahlreichen Herausforderungen und möglichen Rückschlägen verbunden ist.

  • Die Forscher von City of Hope entwickelten ein neues Krebsmedikament, AOH1996, das auf die DNA-Replikation in Krebszellen abzielt, ohne normale Zellen zu schädigen.
  • Das Medikament wurde durch fortschrittliche Computermodelle entdeckt, die molekulare Interaktionen mit einem Schlüsselprotein simulierten, das an der DNA-Replikation beteiligt ist.
  • AOH1996 befindet sich derzeit in der klinischen Erprobung der Phase 1 und stellt einen vielversprechenden Fortschritt nach zwei Jahrzehnten Arbeit an der Entwicklung einer neuartigen, nicht toxischen Krebstherapie dar.

Die Entschlüsselung des Codes: Computermodellierung bei der Entwicklung von Arzneimitteln

Die Entwicklung von AOH1996 begann mit einer gewaltigen Herausforderung: Es sollte ein Molekül entwickelt werden, das mit der L126-Y133-Region von PCNA interagieren kann, einem Protein, das für die DNA-Replikation und -Reparatur in expandierenden Tumoren unerlässlich ist. Die Wissenschaftler nutzten fortschrittliche Software, um verschiedene Formen und Positionen von Molekülen zu simulieren, um die ideale Struktur zu finden, die mit dieser PCNA-Region interagieren konnte.

Dieser als Computermodellierung oder In-silico-Screening bezeichnete Prozess ist zu einem Eckpfeiler der modernen Arzneimittelforschung geworden. Es ermöglicht den Wissenschaftlern, die Wechselwirkungen zwischen Millionen verschiedener Moleküle und einem bestimmten Proteinziel zu simulieren und zu analysieren. Auf diese Weise können sie die wahrscheinlichen Wirkungen der einzelnen Moleküle vorhersagen und vielversprechende Kandidaten für weitere Untersuchungen identifizieren.

Von Daten zu Arzneimitteln: Die Entdeckung von AOH1996

Nach umfangreichen Simulationen und Analysen kristallisierte sich ein vielversprechender Kandidat heraus: ein Molekül, das später den Namen AOH1996 erhalten sollte. Dieses Molekül zeigte das Potenzial, die PCNA-Aktivität zu hemmen und dadurch die DNA-Replikation in Krebszellen zu stören und den Zelltod herbeizuführen. Diese Entdeckung stellte einen bedeutenden Durchbruch in dem Projekt dar, da PCNA aufgrund ihrer komplexen Struktur und ihrer entscheidenden Rolle bei der Zellvermehrung bisher als “unangreifbares” Ziel angesehen wurde.

Die Entdeckung von AOH1996 war jedoch nur der Anfang. Das Molekül musste im Labor synthetisiert, in vitro an Krebszellen getestet und auf seine mögliche Toxizität für normale Zellen untersucht werden. Dieses strenge Prüfverfahren ist entscheidend, um die Sicherheit und Wirksamkeit des potenziellen Medikaments zu gewährleisten, bevor es für klinische Versuche in Betracht gezogen werden kann.

City of Hope: Eine Kultur der Innovation

Die Entwicklung von AOH1996 fand bei City of Hope statt, einem unabhängigen biomedizinischen, therapeutischen und akademischen Zentrum, das sich auf die Erforschung von Krebs, Diabetes, HIV/AIDS und anderen chronischen, lebensbedrohlichen Krankheiten konzentriert. City of Hope ist bekannt für seine bahnbrechende Forschung und sein Engagement, die Zukunft der Krebsbehandlung zu verändern, und bietet ein unterstützendes und kooperatives Umfeld, das Innovationen fördert und die Umsetzung wissenschaftlicher Entdeckungen in praktische Behandlungen beschleunigt.

Professor Linda Malkas, eine führende Persönlichkeit in der Krebsforschung am City of Hope, spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des AOH1996. Ihr Engagement und ihr unermüdlicher Einsatz für die Förderung der Krebsbehandlung haben das Projekt in den letzten zwei Jahrzehnten entscheidend vorangebracht. Der Name AOH1996 selbst erinnert an den Zweck der Forschung und ehrt die Erinnerung an ein junges Mädchen namens Anna Olivia Healy, die auf tragische Weise ihr Leben durch ein Neuroblastom verlor.

Ein vielversprechender Schritt vorwärts in der Krebsbehandlung

Während AOH1996 in den klinischen Versuchen weiter voranschreitet, blickt die Welt mit hoffnungsvollen Augen darauf. Auch wenn wir vorsichtig optimistisch bleiben müssen, während AOH1996 den strengen Weg der klinischen Erprobung beschreitet, können wir nicht leugnen, dass wir kurz vor einem potenziell lebensverändernden Durchbruch in der Krebsbehandlung stehen.