/ Ezra Comeau Jeffery
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‚Your sneak preview of the future’ ist der Slogan von Innovation Origins und genau das steht bei unserer Kolumne Start-up of the Week im Vordergrund. In den letzten Tagen wurden fünf Start-ups of The Day vorgestellt und am Samstag wählen wir den Wochensieger.

Innovation Origins präsentiert an jedem Werktag ein Start-up of The Day.

Wir betrachten dabei verschiedene Themen wie Nachhaltigkeit, Entwicklungsphase, praktische Anwendung, Einfachheit, Originalität und inwieweit sie mit den Zielen der UNESCO für nachhaltige Entwicklung übereinstimmen. All das wird bei der Auswahl in Betracht gezogen und am Ende wird das Start-Up of The Week verkündet.

Direct Health: Kein Durchhänger

Wenn man einen Raum voller Männer fragt, ob sie Probleme mit ihrer Performance im Bett haben, wird niemand die Hand heben. Das stereotype Bild eines Mannes ist, dass er seine persönlichen Probleme lieber verdrängt anstatt deswegen zu einem Psychologen oder Arzt zu gehen. Und wenn es um Sorge über sein bestes Stück geht, liegt diese Schwelle noch höher.

Die Männer hinter Direct Health in München haben sich entschieden: Sie müssen keine peinlichen Gespräche mehr mit dem Hausarzt planen, sie können mit einer App diskret Hilfe suchen. Das Problem anhand eines Fragebogens ermittelt und dann per Ferndiagnose eine Behandlung oder Medikation empfohlen. Obwohl niemand zugeben wird, dass er die App braucht, sticht die Idee hinter Direct Health sicher hervor.

Ocean Grazer: Windkraftanlage trifft Wasserkraft

Um die Welt ein wenig lebenswerter zu machen und das gefürchtete „Zwolle-auf-dem-Meer-Szenario” zu vermeiden, brauchen wir geballt grüne Energie. Wie schön wäre es, wenn wir mit einem Windpark ganz Holland mit Strom versorgen könnten? Wunderbar! Aber leider ist diese Technologie noch weit entfernt. Windkraftanlagen haben eine Reihe von Nachteilen; sie funktionieren nur, wenn der Wind ordentlich weht. Außerdem bleibt die Speicherung der erzeugten Energie ein Problem.

Ein Team der Universität Groningen entwickelte eine Art Kleinwasserkraftwerk, das an Offshore-Windenergieanlagen angeschlossen werden musste. „Es pumpt Wasser aus einem internen Speicher mit niedrigem Druck nach außen, gegen den Druck des Ozeans. Eigentlich ist es eine Art Ballon, der aufgeblasen wird”, erklärte Initiatorin Marijn van Rooij. Und in einem Land wie den Niederlanden weiß man eines ganz sicher: Die Versorgung mit Wasser und Wind ist endlos.

MapCreator: Erstellen von Karten im Handumdrehen

Eine informative Karte kann manchmal mehr als ein Artikel mit tausend Wörtern. Kartographie und Journalismus sind jedoch zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe. Und in der von finanziellem Erfolg geprägten und dynamischen Medienwelt zählt jede Sekunde. Nicht jeder hat die Zeit oder das Know-How, um eine solche interaktive Infografik zu erstellen, die Programmiersprachen, Excel-Tabellen und Kartographieprogramme kombiniert.

Manchmal muss man sich nichts Neues einfallen lassen, aber man kann den Schwierigkeitsgrad eines bestehenden Etwas drastisch reduzieren. Was Start-ups wie Wix und Squarespace für die Website-Entwicklung getan haben, leistet das in Eindhoven ansässige MapCreator für die Kartographie. Programmiersprachen und spezifische Softwarekenntnisse sind nicht mehr erforderlich: Jeder kann mit einer Datendatei eine hochwertige thematische Karte erstellen. Klassisch ausgebildete Kartographen und Grafikdesigner mögen MapCreator angeblich überhaupt nicht…..

STENTiT: Wiederherstellung der Superkräfte in den Venen

Oft merkt man gar nicht, wie schön es ist, dass etwas genauso funktioniert, wie es funktionieren soll. Das menschliche Blutgefäßsystem ist ein ziemlich gutes Beispiel dafür. Bei einer Venenverstopfung können Ärzte einen sogenannten Stent einsetzen. Das ist eine Art Strohhalm, der die Arterien offen hält. Die Idee dahinter ist gut, aber das Material, aus dem die Stents hergestellt werden, hat seine Nachteile. Die Venen können sich wieder schließen und es sind erneute Operationen nötig, um lebensbedrohliche Situationen zu vermeiden.

Wie schön wäre es, wenn eine Vene sich selbst reparieren könnte, ohne etwas im Körper zurücklassen zu müssen. STENTiT besteht nicht aus Metall oder Kunststoff, sondern aus löslichen Mikrofasern, so dass das schon ein Problem weniger ist. Darüber hinaus bringt dieser intelligente Schlauch das Immunsystem des Patienten in Schwung, so dass die Vene ohne Werkzeug offen gehalten werden kann. Diese Technologie ermöglicht es dem Körper, sich selbst zu heilen…. Gibt es das auch schon für Geheimratsecken?

Innovacarbon: Saubere Trennung von verschmutztem Wasser

Unser Start-up of The Week wird sich der vielleicht größten Herausforderung des 21. Jahrhunderts stellen: sauberem Trinkwasser. Die Menschen können etwa einen Monat lang ohne Nahrung, eine Woche ohne Schlaf, aber nicht einmal einen Tag ohne Wasser überleben. Und das brauchen wir, denn bis zum Jahr 2100 werden schätzungsweise neun Milliarden Menschen auf unserem Planeten leben. Durch bessere Lebensbedingungen und weniger Armut ist vor allem in den Ländern der ehemaligen Dritten Welt bereits ein sehr starkes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen.

Seit den 1990er Jahren erobert die Nanotechnologie die Welt, und heute sind die (bio-)technologischen Wissenschaften, der Elektroniksektor, das Gesundheitswesen und die Lebensmittelindustrie ohne die mikroskopisch kleinen Innovationen nicht mehr denkbar. Was das Start-up-Unternehmen Innovacarbon betrifft, so wird die nächste Nanorevolution in der Wasseraufbereitung stattfinden. Diese Italiener entwickelten winzige Kohlenstoffröhren, die Verunreinigungen aufnehmen und die Reinigung von Wasser billiger und effizienter machen. Die Möglichkeiten sind nach Ansicht der Hersteller endlos. Und mal ehrlich: Gibt es irgendjemand, der etwas gegen Wasser oder gegen eine niedrigere Abwasserabgabe hat?