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„Wir haben noch zehn Jahre, bis sich die Erde um 1,5 Grad erwärmt. Dann bricht vieles, was wir lieben, zusammen.“ Maurice van der Ende, Mitbegründer von Mountox, einer umfassenden Plattform für elektrisches Fahren, ist entschlossen, die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten. „Wir können uns nicht mehr zurücklehnen.“ Deshalb hat er sich vor zwei Jahren komplett in den Aufbau der Plattform gestürzt.

Warum fahren in den Niederlanden so wenige Elektroautos? Mit dieser Frage begannen die Brüder ihr Gründungsabenteuer. Ihre Plattform Mountox bietet den Verbrauchern einen Überblick über das elektrische Fahren. „Auf unserer Website können sich Menschen orientieren. Sie können eine Übersicht über alle Elektroautos finden, berechnen, was sie im Vergleich zu Benzin sparen können und eine Probefahrt buchen“, erklärt Maurice van der Ende. Auf diese Weise hofft er, dass mehr Menschen den Schritt zu einem Elektroauto wagen werden.

„Auf unserer Plattform bündeln wir alle Informationen über das elektrische Fahren“, fährt er fort. „Wir machen auch viel mit Infografiken, um die Informationen lesbar und klar zu machen.“ Darüber hinaus achten sie auch auf aktuelle Entwicklungen im Bereich des elektrischen Fahrens. „Zum Beispiel schreiben wir Blogs über den Kauf von gebrauchten Elektroautos oder über das Laden von Solarenergie.“

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Was ist Ihre größte Motivation?

„Unser Ziel ist es, dass bis 2025 etwa 90 bis 95 Prozent der Neuwagen elektrisch angetrieben werden. Heute liegen wir noch bei sechs bis acht Prozent. Es ist ein ehrgeiziges Ziel, aber es ist durchaus erreichbar. Eine Studie hat gezeigt, dass es genügend Rohstoffe für die Herstellung von Batterien gibt. Auf der anderen Seite ist aber auch deutlich geworden, dass der Produktionsprozess von Batterien nicht immer gleich nachhaltig ist. Dann müssen wir sicherstellen, dass dies zumindest so nachhaltig wie möglich ist. Wasserstoff und Strom sind die einzigen Möglichkeiten, mit erneuerbaren Energien zu arbeiten. Wir müssen diese Gelegenheit nutzen.“

Was war das größte Hindernis, das Sie überwinden mussten?

„Wir haben viele gute Ideen, um den Verkehr nachhaltiger zu gestalten. Es gibt nur ein begrenztes Kapital. Das ist manchmal frustrierend. Wir wissen, was wir tun und erreichen wollen, aber die Finanzierung dieses enormen Wachstums ist eine Herausforderung. Obwohl es am Ende machbar ist.“

„Wir arbeiten jetzt mit eigenem Kapital. Darüber hinaus haben wir auch jeden Monat steigende Umsätze. Wenn einer unserer Besucher mit einem unserer Partner einen Mietvertrag oder ein anderes Produkt abschließt, erhalten wir einen Teil des bezahlten Betrages. Dieses Umsatzmodell ist eine bewusste Entscheidung. Auf diese Weise entspricht unser Umsatz unserem Ziel. Wir wollen die Welt zu einem nachhaltigeren Ort machen. Geld zu verdienen, wenn Menschen ein nachhaltiges Produkt kaufen, ist eine logische Wahl. Wir suchen auch Investoren für die Weiterentwicklung unseres Unternehmens.“

Was war der überwältigendste Moment für Sie?

„Der schönste und außergewöhnlichste Moment war der Start der Website. Zuvor hatten wir uns auf ein Jahr in Unsicherheit vorbereitet. Im März letzten Jahres war es soweit. In einem solchen Moment müssen wir warten und sehen, wie die Leute auf der Website reagieren. Glücklicherweise lief es sehr gut und wurde von den Medien aufgenommen. Dadurch sind wir sogar Partnerschaften mit großen Unternehmen eingegangen.“

„Danach haben wir eine Reihe von wichtigen Anpassungen vorgenommen. So haben wir beispielsweise ein Sparprogramm auf den Markt gebracht, mit dem die Nutzer leicht erkennen können, wie viel sie mit einem Elektroauto sparen würden. Anhand des Nummernschildes wird ermittelt, wie viel jemand derzeit für das Auto bezahlt. Es wird auch berechnet, was ein ähnliches Elektroauto pro Monat kosten würde. Auf diese Weise ist der Unterschied schnell sichtbar.“

Was können wir im kommenden Jahr von Ihnen erwarten?

„Wir wollen unsere Produktpalette um Elektroroller und Motorräder erweitern. Wir stellen fest, dass es eine Nachfrage dafür gibt. Im kommenden Jahr werden wir nach Partnern suchen, um dies anbieten zu können.“

„Wir wollen auch in Belgien, Deutschland und den USA in neue Märkte expandieren. Das ist das Tolle an einer Online-Plattform. Wir können relativ leicht expandieren, weil wir zum Beispiel in den USA keine physischen Geschäfte eröffnen müssen. Wir übersetzen die Website und entwickeln neue Inhalte. Auch neue Partner treten in den Markt ein. Deshalb werden wir das Team erweitern.“

Wo wird das Unternehmen in fünf Jahren stehen?

„In den nächsten fünf Jahren wollen wir eine globale Marke werden. Jeder muss an Mountox denken, wenn er oder sie nachhaltiger werden will. Zum Beispiel mit Elektroautos, aber auch mit Solarpanels in Zukunft. Darüber hinaus werden natürlich neue Werkzeuge und Dienstleistungen wie das autonome Fahren auf den Markt gebracht. Wir wollen dabei sein, um die Welt so schnell wie möglich so nachhaltig wie möglich zu gestalten.“

„Ich wache jeden Tag auf, um den Klimawandel zu bekämpfen. Die nächsten zehn Jahre werden entscheidend sein. Wenn wir jetzt nichts tun, werden die Folgen enorm sein. So kann beispielsweise der Meeresspiegel um sieben Meter ansteigen. Wir alle müssen uns auf eine nachhaltige Wirtschaft und Lebensweise zubewegen.“

Hintergrundinformationen

Gründer

Roel van der Ende (24) – Ingenieur. Hat seinen Job so eingerichtet, dass er Vollzeit am Startup arbeitet.

Maurice van der Ende (21) – studierte Betriebswirtschaftslehre, beendete sie aber nicht. “In der Praxis als Unternehmer lerne ich viel.”

Gründungsjahr

2017, Website online im Jahr 2018

Finanzierung

Der Umsatz wächst, wird aber wieder in das Unternehmen investiert. Und auch auf der Suche nach neuen Investoren.

Mitarbeiter

Victor Tremouille arbeitet als Freelancer bei Mountox. Er kümmert sich um den Verkauf und ist Teil des Teams. “Wir haben keine Managementebene. Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich.”

Ultimatives Ziel

Die Welt zu einer 100-prozentig nachhaltigen Wirtschaft führen.

 

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