Mogelijk kan je straks automatisch inloggen op de computer door het dragen van een Googlebril Foto: Jurgen Schmidtlein/Pixabay
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Der deutsche Professor Stefan Schneegaß vom Fachbereich Human Computer Interaction der Universität Duisburg-Essen erforscht neue Methoden, um Vibrationen des menschlichen Körpers zur persönlichen Identifikation zu nutzen. Interesse der Telekommunikationsunternehmen sei bereits vorhanden, sagt er zu Innovation Origins.

Ein Beispiel für die neue Identifikationsmethode ist, dass man seinen Arm auf eine Platte legt, die Signale aussendet, auf die der Arm reagiert, sagt der Professor auf Nachfrage. Die genaue Art und Weise, wie das Körperteil reagiert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Schwingungen jedes Arms sind einzigartig. Durch die Registrierung und Verknüpfung mit personenbezogenen Daten wird ein neuer Identifikationsschlüssel erstellt. Eine weitere Methode, mit der man sich beispielsweise an einem Computer oder Handy anmelden kann, sei die Google-Brille, sagt Schneegaß. Diese sendet ein Geräusch aus, auf das der Körper reagiert, was wiederum die Vibrationen auf einzigartige Weise verändert. Das wird durch eine Öffnung auf der Vorderseite der Google-Brille erkannt. Auf diese Weise wird registriert, ob die Brille von einem Benutzer getragen wird, der eine Verbindung zu einem Computer oder Mobiltelefon hat. Andernfalls kann sich der Träger nicht einloggen, da sein Körper anders auf diese Schallschwingungen reagiert.

Gerät am Arm

Ein ähnliches System ist auch für ein Gerät möglich, das man am Arm tragen kann und das Signale aus dem Körper erkennt, die dem Gerät entsprechen, an dem man sich anmelden kann, sagt Schneegaß.

Schneegaß sucht nach neuen Verfahren zur biometrischen Personenidentifikation, weil die bestehenden Verfahren relativ einfach zu fälschen sind. Das bekannteste biometrische Verfahren, das seit geraumer Zeit weltweit eingesetzt wird, ist der Fingerabdruck, zum Beispiel für die Starttaste von Smartphones. „Fingerabdrücke bleiben überall zurück”, sagt Schneegaß. Daher sind sie leicht zu kopieren. Das ist in der Vergangenheit auch tatsächlich geschehen. So bestand beispielsweise im Jahr 2015 der Verdacht, dass eine chinesische Hackergruppe mehr als 5 Millionen Fingerabdrücke von der Personalverwaltung der amerikanischen Regierung gestohlen hat, die als Identifikationsmittel diente.

Ob die neuen Methoden nicht manipiuliert werden können, ist schwer zu sagen. „Auf jeden Fall wird es komplizierter”, erwartet Schneegaß. Aber man kann es nicht generell ausschließen, denn man weiß nie, mit welcher Technologie ein künftiger Dieb einzigartige, physische Eigenschaften nutzen wird.

Telekommunikationsunternehmen sind gespannt

Wenn neue biometrische Identifikationsmethoden auf den Markt kommen, stellt sich die Schlüsselfrage. Schneegaß: „Ich bekomme jedes Jahr Anrufe von Telekommunikationsunternehmen, die mich fragen, ob die Technologie bereits verfügbar ist. Aber wir stehen noch kaum am Anfang dieser neuen Entwicklung.”

Laut dem Professor für Human Computer Interaction geht es bei der Einführung einer neuen biometrischen Identifikationsmethode nicht nur darum, dass sie technisch funktioniert. „Es geht auch darum, benutzerfreundlich zu sein. Und letzteres ist nicht immer der Fall, wenn es um bestehende Methoden geht. Auch hier müssen neue Methoden zu Verbesserungen führen. Als Beispiel für Mängel in diesem Bereich nennt er die Fingerabdruckidentifikation bei den Zollbehörden der Flughäfen in den USA. Dort muss man einen Abdruck aller zehn Finger machen, bevor man einreisen darf. „Wenn das für jeden Passagier zwei Minuten dauert und es eine sehr lange Schlange gibt, dann ist es nicht sehr benutzerfreundlich.“