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Smart Cities. Das bedeutet Dinge wie Stadtplanung, Verwaltung, Energieversorgung, Mobilität etc. sind vernetzt und arbeiten sozusagen zusammen. Intelligente Lichtmasten reagieren auf Bewegung, intelligente Gebäude helfen beim Energiesparen, Carsharing ist Alltag, der Strom kommt von Photovoltaikanlagen und vieles mehr. Smart City bedeutet auch Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit.

Im Zentrum steht Künstlicher Intelligenz, so dass in allen Bereichen das Optimum erreicht werden kann. Gerade diese KI, die schon jetzt in immer mehr Lebens­bereichen eine immer wichtigere Rolle spielt, wirft dabei aber grundlegende soziale und ethische Fragen auf. Denn: Wo bleibt der Mensch in diesen Städten, die doch von Menschen bewohnt werden?

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Die VolkswagenStiftung hat nun aus diesem Grund eine Förder­initiative zum Thema „Künstliche Intelligenz – Ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft von morgen” ausgeschrieben und acht interdisziplinären Projekten den Zuschlag erteilt.

Eines dieser Projekte ist auf vier Jahre angelegt und wird von Wissenschaft­lern der Universität Mannheim in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Medien in Stuttgart und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) betreut. Gefördert wird es mit insgesamt 1,5 Mio. Euro, von denen rund eine Million Euro an die Universität Mannheim gehen.

Leiter des interdisziplinären Projekts ist Prof. Heiner Stuckenschmidt, Inhaber des Lehr­stuhls für Künstliche Intelligenz (KI). Er wird gemeinsam mit seinen Kollegen (Prof. Frauke Kreuter, Soziologin und Co-Direktorin des Mannheimer Data Science Centers, die zum 1. April den Lehr­stuhl für Statistik und Data Science an der LMU übernimmt, und Prof. Dr. Kai Eckert von der Hochschule für Medien) die Chancen und Risiken des Einsatzes intelligenter Systeme bei der Verkehrs­planung in der Metropolregion Rhein-Neckar untersuchen.

Gleiche Chancen für alle?

Die Wissenschaftler wollen dabei in Kooperation mit Praxis­partnern in der Metropolregion Rhein-Neckar zwei praktische Anwendungs­fälle untersuchen. Als erstes wollen sie den Einsatz von Internet-der-Dinge-Sensoren zur Verkehrs­kontrolle erforschen. Als ein Beispiel nennen sie die Möglichkeit zur Optimierung der Parkraumnutzung.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist aber auch die Auswirkungen von KI-Systemen auf sozio-ökonomische Ungleichheit in einer Stadt. Das gelte beispielsweise für die dynamische Bepreisung der städtischen Parkflächen, um eine bessere Auslastung zu erreichen und mehr Menschen dazu zu bewegen, auf das Auto in der Stadt zu verzichten.

Derartige Systeme zur Steuerung des Verkehrs­flusses in Städten sind bereits an mehreren Orten konkret in Planung. Die Vorteile hier liegen auf der Hand. Wenn der Verkehr besser fließt und weniger Staus entstehen, gibt es weniger Abgase und die Luftqualität steigt.

Auf der anderen Seite ist es allerdings leicht möglich, dass Parken teurer wird, was vor allem einkommensschwache Personengruppen benachteiligt. Darüber hinaus wollen die Wissenschaftler im Rahmen des Projekts erforschen, „wie durch faires Machine Learning möglichst gleiche Chancen für alle Einkommensklassen zur Partizipation am urbanen Leben geschaffen werden können“.