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Die Technische Universität Eindhoven wird gemeinsam mit sechs Partnern ein Nervensystem-auf-einem-Chip entwickeln. Dadurch können Medikamente genau getestet werden und Tierversuche vermieden werden. Das Projekt wird von der EU mit fast 7 Mio. € unterstützt.

Mit dem Nervensystem-auf-einem-Chip (NoC) können zum Beispiel neue Medikamente gegen die Parkinson-Krankheit getestet werden. Unter anderem wird die Untersuchung des Transports spezifischer Proteine, die durch das Nervensystem wandern und mit der Parkinson-Krankheit verbunden sind, getestet.

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Die Partner in der Forschungsgruppe CONNECT tragen alle auf unterschiedliche Weise bei. So kann die Universität Luxemburg Zellen in einer bestimmten Form züchten, die bestimmte menschliche Gehirnzellen nachahmen können. Die University of Sheffield beschäftigt sich vor allem mit der biologischen Entwicklung des entsprechenden Typs von Nervenzellen. KU Leuven verfügt über Experten für die optische Analyse von Nervenzellen und Erasmus MC ist ein Experte für elektrophysiologische Analysen. Die AALTO University hilft bei der Auswahl der Materialien und Elektroden des NoC. Schließlich verfügt das Oxford Parkinson Disease Center über eine Bio-Bank mit Zellen von Parkinson-Patienten für Tests. Die Forscher der TU/e bringen alle diese Aspekte durch die Konzeption und Umsetzung des NoC zusammen.

Die Zellen werden in den ersten Experimenten speziell kultiviert, aber in Zukunft könnten Zellen von Parkinson-Patienten angeboten werden. Wenn diese Experimente erfolgreich sind, wird sie zur Entwicklung personalisierter Medikamente beitragen, sodass die Patienten viel seltener ineffektive Medikamente einnehmen müssen. Auch die Entwicklung neuer Medikamente kann viel schneller erfolgen. Und das scheint dringend nötig zu sein, denn ein durchschnittliches Medikament hat eine Entwicklungszeit von 10 bis 12 Jahren und kostet rund 1,6 Milliarden Euro.