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Die TU Eindhoven eröffnet freie Stellen für festangestellte wissenschaftliche Mitarbeiter ausschließlich für Frauen. Für die nächsten anderthalb Jahre gilt dies für 100 Prozent der offenen Stellen, danach überprüft die Universität jedes Jahr den Prozentsatz, der von dem Programm abgedeckt wird. Die Maßnahme zielt auf ein besseres Geschlechterverhältnis ab. In den kommenden Jahren wird die Universität rund 150 Stellen zu besetzen haben.

Im Rahmen dieses Programms erhalten Neueinsteigerinnen ein zusätzliches, speziell auf sie zugeschnittenes Starterpaket. Für jeden neuen Fellow in diesem Programm stellt der TU/e Vorstand zusätzlich 100.000 Euro zur Verfügung, die er für seine eigene Forschungslinie nutzen kann, sowie ein spezielles Mentoringprogramm für diese neue Aufnahme.

„Wir legen großen Wert auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern“, erklärt Rektor Frank Baaijens von der TU/e. „Und es ist seit langem bekannt, dass eine vielfältige Belegschaft besser abschneidet. Es führt zu besseren Strategien, mehr kreativen Ideen und schnelleren Innovationen. Deshalb haben wir seit Jahren Maßnahmen ergriffen, um den niedrigen Frauenanteil unter unseren wissenschaftlichen Mitarbeitern zu erhöhen, aber wir kommen zu langsam voran. Wir sind uns bewusst, dass wir an einer impliziten Geschlechterverzerrung leiden. Wir nutzen daher jetzt die Tatsache, dass wir in den kommenden Jahren unser wissenschaftliches Personal erheblich aufstocken werden, um schnell einen großen Schritt nach vorne zu machen.“

In dieser Woche hat der TU/e Vorstand beschlossen, das Irène Curie Fellowship Programm am 1. Juli zu starten. Die Laufzeit beträgt mindestens fünf Jahre.

Stellen, für die innerhalb von sechs Monaten keine geeignete Kandidatin gefunden wurde, werden wieder besetzt, dann aber außerhalb des Programms. Für die Wiedereröffnung ist es nach wie vor so, dass der Bewerbungsausschuss mindestens eine weibliche und eine männliche Kandidatin nominieren muss. Insgesamt will die TU/e, dass mindestens die Hälfte aller neu eingestellten Hochschuldozenten Frauen sind. Der Mindestprozentsatz für leitende Dozenten und Professoren beträgt 35 Prozent.

Die Maßnahme wurde anhand der europäischen Gesetzgebung überprüft. Es ermöglicht eine gezielte Rekrutierung aus unterrepräsentierten Gruppen.

Irène Curie

Irène Curie (1897-1956) erhielt 1935 den Nobelpreis für Chemie und setzte sich aktiv für die Rechte der Frauen in Bildung und Wissenschaft ein. Irène Curie war die Tochter der ebenso berühmten Wissenschaftlerin Marie Curie, der ersten Nobelpreisträgerin. Baaijens: „Irène Curie ist ein Symbol für die nächste Generation von Wissenschaftlerinnen, die wir gewinnen wollen.“